Eine der größten touristischen Attraktionen von Australien ist das Whale-Watching. Mit der Walbeobachtung Geld zu verdienen und sie als touristisches Highlight anzubieten, begann im Jahre 1955 in Kalifornien. Bis 1982 gab es nur zwölf Länder, in denen man kommerziell Wale bobachten konnte. Bereits zehn Jahre später waren es aber schon 45 Länder, die rund 4,5 Millionen Besucher pro Jahr verzeichneten.
Bis heute hat sich die Entwicklung fortgesetzt und jedes Jahr strömen mehr Besucher, besonders nach Australien, um die Wale hautnah zu erleben. Inzwischen ist weltweit an rund 500 Orten das Whale-Watching möglich und es werden mehrere Milliarden US-Doller damit umgesetzt. Die Beobachtung der Wale steht immer wieder in der Kritik der Umweltschützer, denn schließlich wird dadurch der natürliche Lebensraum der Tiere beeinträchtigt. Allerdings kann die Beobachtung auch zum Schutz der Tiere beitragen, sofern die Prinzipien der Nachhaltigkeit eingehalten werden.
So kann es nicht Sinn und Zweck der Touristenattraktion sein, die Tiere nur zu bestaunen, sondern es muss auch eine gute Portion Aufklärungsarbeit geleistet werden. Dies gelingt den Australiern auf hervorragende Art und Weise, denn während einer Watchingtour wird viel über den natürlichen Lebensraum der Wale erzählt und es findet eine Erhöhung des Umweltbewusstseins statt. Zudem wird ein Teil der Umsätze für den Schutz der Wale verwendet. Allerdings lassen es sich die Tiere inzwischen nicht mehr einfach so gefallen, ständig unter Beobachtung zu stehen. So haben sie im Laufe der Jahre ihre Schwimmgewohnheiten völlig verändert und sind länger unter Wasser als vorher und auch ihre Schwimmgeschwindigkeit hat sich verändert. Oftmals werden durch die Boote auch Jungtiere von ihren Eltern getrennt und jedes Boot ist ein Störfaktor im Lebensraum der Tiere. Das Motorgeräusch führt zu einer Beeinträchtigung der Kommunikation der Tiere untereinander.